Warum vegan?

Warum vegan?
© Tanja Hohnwald/stock.adobe.com

„Warum vegan?“ ist eine Frage, die mir häufig gestellt wird, wenn Leute erfahren, dass ich mich vegan ernähre. Um ehrlich zu sein habe ich mich immer gewundert, weil für mich liegt die Antwort ganz klar auf der Hand. Aber ich habe mich auch sehr lange mit dem Thema auseinander gesetzt und dadurch schnell vergessen, dass dieses Thema für andere eben nicht so präsent ist.

Es gibt viele Gründe, sich zu vegan zu ernähren. Für die meisten Veganer*innen ist es nicht nur ein Grund, der sie zum Veganismus gebracht hat, sondern ein Zusammenspiel aus allen. Vegane Ernährung ist gut für unser Klima, für die Gesundheit und für die Tiere. In diesem Blogbeitrag werde ich zwar auf jeden einzelnen Aspekt eingehen, jedoch nur grob, da das sonst den Rahmen sprengen würde. Daher werde ich auch noch zu jedem einzelnen Grund einen extra Blogbeitrag verfassen.

Was bedeutet vegan überhaupt?

Jeder hat zumindest schonmal von Veganismus gehört, viele können sich aber dennoch nichts genaueres darunter vorstellen. Deshalb werde ich das noch einmal genau erklären.

Offiziell bedeutet Veganismus der Verzicht auf tierische Produkte. Obwohl diese Definition im Prinzip richtig ist, gefällt mir die Formulierung überhaupt nicht. Das Wort „Verzicht“ gibt dem ganzen direkt etwas Negatives; meiner Meinung nach nicht zurecht. Vegan bedeutet auf keinen Fall gleich Verzicht. Ich habe nicht das Gefühl, dass ich auf etwas verzichten muss. Gleichzeitig fällt mir aber auch kein anderes Wort ein, das nicht so negativ behaftet ist. Veganer*innen essen keine tierischen Produkte. Fertig.

Vegan für die Gesundheit

Es gibt zahlreiche Studien, die darauf hindeuten, dass der Verzehr von Fleisch in direkter Verbindung mit Zahlreichen Zivilisationskrankheiten, wie zum Beispiel Ateriosklerose (verstopfen arterieller Blutgefäße) oder auch Diabetes Typ II, steht.

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) stuft verarbeitetes Fleisch seit 2015 als krebserregend der Gruppe 1 ein. Das heißt, es gibt genügend epidemiologische Studien, die Beweisen, dass Lebensmittel wie Speck und Wurst Krebs verursachen. Rotes Fleisch wurde in der Gruppe 2A eingestuft, es gilt also als sehr wahrscheinlich krebserregend.

Die Oxford Vegetarian Study, an der rund 11.000 Probandinnen und Probanden teilgenommen haben, hat ergeben, dass durch den steigenden Konsum tierischer Lebensmittel die Blutspiegel an Gesamt- und LDL-Cholesterin steigen. Außerdem konnte man daraus berechnen, dass das Risiko für Herz-Kreislauferkrankungen bei Langzeitvegetarier*innen um 24% und bei Langzeitveganer*innen sogar um 57% geringer als bei Mischköstler*innen ist.

Vegan für das Klima

Was für riesen Auswirkungen unsere Ernährung auf das Klima hat, ist glaube ich den wenigsten bewusst. Zumindest waren das die Sachen, die mich am meisten geschockt haben. Woran das liegt? Wenn es im Fernsehen oder bei Politiker*innen um Klimaschutz geht, wird hauptsächlich über den Transportsektor gesprochen. Das sorgt dafür, dass den meisten gar nicht erst bewusst ist, dass ihre Ernährung so immense Auswirkungen auf das Klima hat.

Die Landwirtschaft ist für bis zu 91% der Regenwald Abholzung verantwortlich. Unser Ernährungssystem macht rund ein viertel aller für den Klimawandel verantwortlichen Treibhausgasemissionen aus. Wenn sich nichts ändert, sind es 2050 sogar mehr als 50%.
Einen Mensch für ein Jahr vegan zu ernähren, braucht 675 m² Landfläche, einen Menschen vegetarisch zu ernähren benötigt rund drei mal so viel, Mischköstler*innen hingegen benötigen ungefähr 18 (!) mal so viel.

Um das Fleisch zu produzieren, das für einen einzigen Hamburger benötigt wird, braucht man rund 3000 Liter Wasser. Um das in eine Perspektive zu stellen, das ist ungefähr so viel wie 2 Monate lang zu duschen.

Jeden einzelnen Tag, den sich eine Person pflanzlich ernährt, spart ca. 4200 Liter Wasser, 20kg Getreide und 9kg CO2-Äquivalent.

Vegan für die Tiere

Veganismus ist gleich Tierschutz. Hier handelt es sich um die ethischen Gründe für einen veganen Lebensstil. Es geht darum, dass der Mensch mit seinem Konsumverhalten keinen anderen Lebewesen schaden, bzw. kein Tierleid verursachen sollte.

Für den Fleischkonsum der Menschen sterben jährlich mehr als 56 Milliarden Tiere, Meeresbewohner sind hier noch nichtmal mit einberechnet. Zuvor leben diese Tiere meistens unter grausamen Umständen. Aber auch die Produktion anderer tierischer Produkte sorgt für zahlreiche Missstände und Tierleid.

Jeder weiß, dass Kühe Säugetiere sind. Was dennoch vielen nicht bewusst ist, ist, dass die Kuh jedes Jahr en Kälbchen zur Welt bringen muss, um Milch zu produzieren. Da die Milch aber primär für den Menschen gedacht ist, wird das Kalb bereits nach wenigen Tagen von seiner Mutter getrennt, obwohl es unter normalen Umständen bis zu 6 Monate von ihr gesäugt werden würde. Die weiblichen Kälber werden zur nächsten Kuhmilch-Generation aufgezogen, die männlichen werden gemästet.

Sehr oft bekomme ich den Satz „Was ist denn an Eiern so schlimm? Es tut den Hühnern doch nicht weh.“ zu hören. Erstmal weiß niemand außer dem Huhn selbst, ob es wehtut ein Ei zu legen oder nicht. Außerdem scheint vielen nicht bewusst zu sein, dass nur weibliche Hühner Eier legen. Die männlichen Küken werden bereits an ihrem ersten Lebenstag getötet, da sie für die Eierindustrie keinen Nutzen haben.

Quellen



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